3. Technology Day von Mitsubishi Electric blickt über den Tellerrand

Wie sieht die Zukunft der Fertigung aus?


Mit dieser Frage beschäftigte sich der dritte Technology Day von Mitsubishi Electric am 13. Juni 2024 in Stuttgart und begeisterte damit die zahlreichen Besucher aus namhaften Unternehmen. In diesem Jahr hatte das Team um Marketingleiterin Alica Krüger ein besonderes Programm zusammengestellt. Einen ganzen Tag lang ging es um die Maschinenbedienung und das Human-Machine Interface der Zukunft. 


Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein spannender Keynote-Vortrag von Claudia Becker, Digitale Vordenkerin und Geschäftsführerin der Edgize GmbH, Berlin. Sie verfügt nicht nur über das sogenannte „Digital Mindset“, sondern konnte das Digitale Denken auch anschaulich vermitteln und den Zuhörern neue Denkwelten und Herangehensweisen eröffnen. Ihr Fazit: „Auch im Ingenieurwesen werden wir weiterhin neue Kompetenzen benötigen und entwickeln und so spannende Innovationen ermöglichen. So wird das Creative Engineering in Zukunft stetig präsenter. Beispielsweise durch die Maschinenbedienung in natürlicher Sprache.“ 


Diesen Gedanken griff Georg Kästle, CDO und CIO bei den Vollmer Werken in Biberach in seinem Vortrag „Digitalisierung wird durch Technologie – Digitale Transformation durch Menschen gemacht“ auf. „Bei der Digitalisierung geht es nicht um einzelnen Technologien, sondern um die Menschen, die sich diese zu Nutze machen und darum letztlich sämtliche Prozesse clever zu vernetzen“, so eine seiner Kernaussagen. Wichtig sei es dabei auch, die Stärken des Menschen gezielt zu nutzen, um Abläufe zu optimieren. 

Mit dem demografischen Wandel verändern sich auch die Fähigkeiten und Kompetenzen der Menschen. Junge Menschen, Digital Natives, gehen ganz anders an Probleme heran als die Generation vor ihnen. Ein Spagat: Einerseits wird die Werkzeugmaschine immer komplexer, gleichzeitig tendieren wir in der Bedienung vermehrt zu dem Extrem der One-Button-Maschine. Wie die Werkzeugmaschine der Zukunft aussehen sollte, um das Potential der jungen Generation voll ausschöpfen zu können und der stetig komplexeren Technologie gerecht zu werden, darum drehten sich die Vorträge von Prof. Dr.-Ing. Paul Helmut Nebeling von der Hochschule Reutlingen und den Professoren Dr.-Ing. Michael Hoffmeister und Dr.-Ing. Jan Kotschenreuter von der Hochschule Karlsruhe. Dr. Nebeling beleuchtete den Aspekt, dass Werkzeugmaschinen einerseits immer komplexer und leistungsstärker geworden, auf der anderen Seite aber die Anforderungen nach einer einfachen und intuitiven Bedienung gewachsen sind. Die beiden Professoren aus Karlsruhe ergänzten diesen Gedanken um die Fragen: „Was bedeutet eine sich selbst bewusste Werkzeugmaschine für die Werkzeugmaschinensteuerung in Zukunft?“ Ein wichtiges Kriterium für die Maschinenbedienung ist das Design und das Human-Machine Interface. Nico Böhnert, der Gründer und Geschäftsführer der Product Tales GmbH, gab den Besuchern als nächster Referent einen Überblick über die entscheidenden Erfolgsfaktoren im Designprozess und zeigte, wie Erkenntnisse aus anderen kreativen Disziplinen die Erstellung von CNC-Steuerungen bereichern können.


DMG MORI hat einige dieser Erkenntnisse bereits umgesetzt und geht mit der CELOS X vollkommen neue Wege. Der Referent Raphael Kostas präsentierte die Weiterentwicklung des ersten App basierten Betriebssystems für Werkzeugmaschinen. Im Fokus stand dabei die Bedienung der Werkzeugmaschine zu vereinfachen, die Spindelstunden und damit die Produktivität zu erhöhen. In die gleiche Kerbe schlugen die Referenten Christoph Krekels und Dennis Keim vom Gastgeber Mitsubishi Electric. Das Unternehmen gehört seit langem zu den Großen in der Riege der CNC-Hersteller weltweit und ist auf diesem Gebiet einer der Technologieführer. Angesichts der stetig wachsenden Herausforderungen im Maschinenbau gewinnt die Gestaltung attraktiver und ergonomischer Benutzeroberflächen zunehmend an Bedeutung. Diese Interfaces vermitteln nicht nur die Eigenschaften des Produkts, sondern erleichtern auch deutlich die Bedienung der Maschine. Das ist besonders wichtig vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und stellt einen Schlüssel für zukünftige Erfolge dar. 

Wie sich dies in der Praxis auswirkt, bewiesen die drei letzten Referenten des Tages. Pranav Gulhati und Daniel Gann vom Green Rennteam der Uni Stuttgart berichteten wie sie gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen ohne spezielle CNC-Kenntnisse ihren eigenen Rennwagen gefertigt haben, und Sascha Fritze von der Yamazaki Mazak Deutschland GmbH nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise durch das Industrielle Laserschneiden.


Zum Abschluss stellten sich die Referenten einer interessanten Fragerunde und diskutierten auf dem Podium über die Herausforderungen der Zukunft. Viele Gemeinsamkeiten aber auch einige unterschiedliche und interessante Sichtweisen prägten diese spannende Gesprächsrunde. Da der Erfahrungsaustausch und das kollegiale Miteinander eine weitere wesentliche Komponente des Mitsubishi Electric Technology Days sind, klang er bei einem gemütlichen Zusammensein mit regionalen Snacks und bester Stimmung aus.



Share by: